Der Körper sorgt für Stabilität

Die Resilienz ist hoch, wenn man die Fähigkeit besitzt, emotional stabil zu sein. Wie können wir Selbstbewusstsein und psychische Widerstandsfähigkeit erhalten, auch wenn wir mit Herausforderungen, Stress oder Veränderungen konfrontiert sind.

A) Der Körper ist die Bühne unserer Emotionen!
Wir zeigen positive Emotionen, indem wir uns wohl fühlen, uns ein freudiger Schauer überfällt, wir lachen, unsere Gesichtsmuskeln entspannen sich. Wir werden locker, sind voller Energie und könnten sogar Bäume ausreisen.

Bei negativen Emotionen verengt sich unsere Brust, wir atmen schneller und flacher, ein kalter Schauer überfällt uns oder wir haben einen Kloß im Hals. Oft haben wir keine Lust auf andere Menschen, möchten uns am liebsten zurückziehen.

Warum ist das so, dass wir ein gewisses Maß an innerer Ruhe und Zufriedenheit nicht bewahren können?

Die Polyvagal-Theorie, entwickelt von Dr. Stephen Porges, erklärt die Funktionsweise des autonomen Nervensystems und seine Rolle in der Regulierung von Emotionen, sozialen Interaktionen und Stressbewältigung.

Fühle ich mich nicht SICHER, dann reagiert mein Körper, ohne nachzudenken.
Es gibt hierzu drei automatisch ablaufende Verhaltensmodi:

FIGHT = Kampfmodus
Der Körper richtet sich auf Angriff aus. Die Haltung neigt sich vorwärts, Muskeln spannen sich an, Faust ballt sich, Atmung beschleunigt sich, und es entsteht ein Gefühl von Hitze mit verhärteter Gesichtsmuskulatur.

FLIGHT = Fluchtmodus
Im „Fluchtmodus“ streben wir danach, uns zu entziehen. Wir stauen Energie an, um bereit zu sein, zu fliehen. Der Fokus ist verengt, die Haltung ist unterwürfig, wir sind abgewandt. Sobald sich eine Chance bietet, entziehen wir uns.

FREEZE = Erstarrungsmodus
Im extremen Freeze reduziert der Körper unsere Aktivität, Aufnahme- und Handlungsfähigkeit auf ein Minimum., unser Körper leitet die Notabschaltung ein, man kennt dies bei Unfällen, Schock oder Todesgefahr.
Was viele nicht wissen, gibt es auch eine Form von Freeze, wenn unsere Gedanken endlos kreisen und nachts im Bett wachliegen.
Ich nenne es gerne „Kopfkino“, wir finden keine Lösung für unser Dilemma.

In allen drei Zuständen fühle ich mich nicht SICHER und kann zu anderen Personen nicht sozial zugewandt sein!
Ich verliere meine Empathie, Wertschätzung oder schätze die Situation falsch ein. Ich habe keinen Zugang zu Vernunft oder Kognition, der Inhalt des Konfliktes rückt in den Hintergrund oder wird eindimensional bewertet, eine Auflösung des Konfliktes ist kaum möglich.

Fazit:
Fühlt sich mein Körper sicher, dann gelingt mir nonverbale Kommunikation besser.  Ich kann meine eigenen Emotionen besser regulieren und ich habe Zugang zu meinen emphatischen und analytischen Fähigkeiten. Diesen Zustand benennt Porges „Social Engagement“, die Fähigkeit sich in sozialen Strukturen und Beziehungen einzubinden.

B) Der Körper steuert mein Wohlbefinden, er sorgt für Stabilität.
Wir ALLE kennen dieses Gefühl von Sicherheit!

In Momenten wie ein Sonnenuntergang, das Meeresrauschen oder beim Bergwandern sind wir im Hier und Jetzt, fühlen uns gut und finden Ausgeglichenheit. Andere empfinden dieses Gefühl beim Laufen, Fahrrad fahren, Naturerleben, Angeln oder Yoga: Diese Aktivitäten fördern Achtsamkeit, regulieren die Atmung, entspannen den Körper und laden unsere Batterien auf. WIR FÜHLEN UNS SICHER!

Herausfordernd wird es in Konfliktsituationen, vor wichtigen Präsentationen oder bei hohem Arbeitsaufkommen, in denen kurzfristiger Stress auftritt. Wir können durch kurze einfache, effektive Übungen den Körper entspannen, ihm ein Gefühl von Sicherheit vermitteln?

TIPP: Wie steigere ich meine RESILIENZ über meinen Körper?

Der Körper beruhigt meine Gedanken, schenkt Entspannung und reduziert meine Ängste.

ATMUNG
Ich atme tief und gleichmäßig, mein Blick ist in die Ferne oder auf einen Gegenstand im Zimmer gerichtet.

AUGEN
Ich richte meinen Blick mehrere Sekunden nach oben, dann nach unten, nach links und nach rechts. Anschließend lasse ich die Augen einmal im Uhrzeigersinn und einmal gegen den Uhrzeigersinn in Ruhe kreisen.

SCHLUCKEN
Ich trinke ein Glas Wasser in Ruhe. Das Schlucken beruhigt meinen Körper.

GESICHT
Ich lächle eine Minute lang, meine Laune verbessert sich, mein Körper entspannt sich. Gerne kann ich auch an ein lustiges Ereignis denken.

BERÜHRUNG
In meinem Gesicht und in den Fingerspitzen befinden sich die meisten Sinne der Haut. Ich berühre mein Gesicht, reibe die Hände aneinander, reibe meine Arme oder lege die Hand aufs Herz.

Wer dies professionell erlernen möchte, kann sich mit dem Klopfen, der Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie (PEP) von Herrn Dr. Michael Bohne befassen. Dort werden verschiedene Akupunkturpunkte des Körpers mit den Fingern geklopft. Es beginnt mit Punkten auf der Hand, den Fingern, geht über verschiedene Punkte im Gesicht bis hin zum Klopfen der Brust. Dies beruhigt meinen Körper, reduziert Ängste und negative Gefühle.

STIMME
Die Resonanz eines tiefen Brummtons schwingt im Brustkorb, ähnlich wie bei einem Didgeridoo. Tiefes Summen erzeugt Entspannung.

All diese Übungen sind unmittelbar wirksam, wir vermitteln unserem Körper Sicherheit, wir entspannen, das beängstigende Gefühl reduziert sich deutlich.

Probiert es aus!

FAZIT: Ihr könnt Euren Körper (be-)nutzen, das belastende Gefühl zu reduzieren. 

DER KÖRPER SORGT FÜR SICHERHEIT!

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