Das Zitat „Freiheit und Demokratie sind nie selbstverständlich“ von Roman Herzog
kam mir im Rahmen der Feierlichkeiten „75. Jahre Grundgesetz“ in den Sinn und
ließ mich den Satz von Roman Herzog neu reflektieren. Denn vieles, dass uns heute
als absolut selbstverständlich erscheint, verdanken wir dem Mut und Engagement
der Mütter und Väter des Grundgesetzes.
Die Würde des Menschen ist unantastbar steht an erster Stelle.
Unabhängig von Herkunft, Religion, Geschlecht, Alter, Nationalität oder anderen Eigenschaften.
Grundlage für unsere Demokratie und eine Gesellschaft, die durch Vielfalt in der Lage ist, eine nie gekannte Komplexität zu bewältigen.
Als Frau bin ich Elisabeth Selbert, Helene Weber, Friederike Nadig, Helene Wessel und vielen weiteren Frauen, die im Hintergrund aktiv waren, für Artikel 3 Absatz 2 im Grundgesetz besonders dankbar:
Männer und Frauen sind gleichberechtigt.
Damals war der Gleichstellungsgrundsatz nicht selbstverständlich im Beruf und bei der Bezahlung, in der Ehe und in der Familie oder was die politische Teilhabe von Frauen betraf.
Mehr als 75 Jahre später ringen wir an vielen Stellen weiterhin mit der Umsetzung dieses Grundsatzes, aber es gibt eine rechtliche Grundlage dafür und einen gesellschaftlichen Konsens zum Zielbild.
Das ist ein echter Grund zum Feiern!
An der Entstehungsgeschichte des Grundgesetzes positiv aufgefallen ist mir,
dass z.B. alle vier beteiligten Frauen aus unterschiedlichen Parteien stammten.
Ein Beweis dafür, dass Großes entstehen kann, wenn wir unsere unterschiedlichen
Perspektiven einbringen, uns zuhören und auf das gemeinsame Ziel fokussieren.
Verbinden statt trennen, davon brauchen wir in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik mehr.
Dankbar für das Erreichte, werde ich mich auch in Zukunft für den Gleichstellungsgrundsatz
mit Kraft einsetzen.
Ihr könnt Demokratie leben, in dem ihr euer Wahlrecht nutzt oder im Dialog das Verbindende thematisiert und stärkt. Freiheit und Demokratie sind nie selbstverständlich.